Bronze und Stahl - Sebastian Steffens

Seit Troja im Krieg gegen die Hethiter gefallen ist, leben seine Einwohner in Sklaverei. Wir schreiben das Jahr 1275 v. Chr. und die Geschwister Iyalanda und Paiawon sind bereits Sklaven in dritter Generation. Sie gehören dem ungerechten und jähzornigen Hethiter Ulliku, dem sie gemeinsam mit ihrem Vater dienen müssen.

Am Anfang der Geschichte sieht es nicht allzu schlimm aus für die Geschwister. Paiawon darf mit seinem Vater zusammen in der Schmiede arbeiten und sich dort ausbilden lassen, und Iyalanda kümmert sich um die Tiere des Anwesens.

Doch an Iyalandas 15. Geburtstag zerbricht ihre kleine Welt, und plötzlich ist nichts mehr so wie es vorher war.

Innerhalb eines einzigen Tages müssen die beiden erfahren, wie wenig das Leben eines Sklaven doch wert ist, und wie schnell sich die Lebensumstände verschlechtern können. Wärend Iyalanda verkauft wird, kommt Paiawon nach einer unüberlegten Tat in den Kerker und entkommt nur ganz knapp einer öffentlichen Hinrichtung.

Die beiden müssen sich erstmal in ihr Schicksal fügen, vergessen dabei jedoch nie, dass sie versuchen wollen, auch mit ihren begrenzten Möglichkeiten das Schicksal des anderen zu erfahren.

Dieses Buch ist sehr gut recherchiert, und es hat großen Spaß gemacht, von den Hethitern und ihren Bräuchen zu lesen. Die Geschwister erleben einige Abenteuer auf ihrem jeweiligen Weg. Manchmal war es etwas zu offensichtlich, wenn der Zufall wieder einmal Hilfe leistet, aber das macht überhaupt nichts. Schliesslich wollen wir nicht lesen, wie Sklaven scheitern, sondern wie sie auf abenteuerliche Weise mit ihrem Los fertig werden.

Und abenteuerlich wird es auch, denn Ramses zieht aus Ägypten gegen die Hethiter in den Krieg, und im Krieg ist eine fragwürdige Herkunft plötzlich nur noch zweitrangig.

Der geschichtliche Hintergrund der Ereignisse im Buch hat tatsächlich stattgefunden. Es gibt im Buch sogar Zeichnungen, die die Truppenbewegungen von der Schlacht bei Kadesh erläutern, obwohl es so gut beschrieben ist, dass man sie eigentlich nicht braucht.

Absolute Leseempfehlung.